Georg-Schwarz-Str. 11

Nutzfläche gesamt: 750 m²
Wohnfläche: 630 m²
Gewerbefläche: 120 m²

Vorgesehene Aufteilung der Wohnfläche:
3 Wohnungen mit je ca. 90 m² und 3 mit je ca. 116 m²

Aufteilung der Gewerbefläche:
Laden rechts ca. 85 m², Laden links ca. 50 m²

Für ein unsaniertes Leipziger Gründerzeitgebäude ist das Haus Georg-Schwarz-Straße 11 (zur Bau- und Nutzungsgeschichte siehe hier) sehr gut erhalten. Schäden infolge Feuchtigkeit, die bei diesen Bauten oftmals ein massives Problem darstellen, gibt es so gut wie keine. Dies liegt in erster Linie an einer während der 1990er-Jahre begonnenen Teilsanierung, bei der vor allem das Dach neu gedeckt wurde. Auch die Elektroinstallationen wurden damals bereits zu einem großen Teil erneuert (Kupfer- anstelle von Alukabeln), so dass der diesbezügliche Sanierungsaufwand überschaubar bleiben wird.

Glücklicherweise hielten sich denkmalpflegerisch negative Eingriffe zugleich in Grenzen. Auch scheint bis auf den Diebstahl der Kupferleitungen für Warmwasser und der Schmuckfliesen im Hauseingangsbereich wenig Vandalismus vorgekommen zu sein. So konnten wir uns beim Übergang des Gebäudes in den Besitz unserer GmbH u. a. über ein komplettes Treppengeländer freuen. Auch die Wohnungs- und Zimmertüren stammen bis auf wenige Ausnahmen noch aus der Bauzeit – beides ist bei unsanierten Altbauten, v. a. wenn sie länger leer gestanden haben, sonst eher selten der Fall.

Das gilt auch für die originalen hölzernen Kastendoppelfenster, die anderswo in den letzten beiden Jahrzehnten oft durch Kunststofffenster ersetzt worden sind, auch wenn erstere – bei sachgemäßer Erneuerung –  oft sogar bessere Schalldämmwerte aufweisen. An der Georg-Schwarz-Straße 11 sind zumindest straßenseitig fast 80 % der Holzkastenfenster noch vorhanden.

Als einziger bedeutsamer Negativpunkt ist zu vermerken, dass in dem Haus sowohl die ursprünglichen Kachelöfen wie auch eine später eingebaute Zentralheizung größtenteils nicht mehr vorhanden sind. Der Einbau eines neuen Heizsystems wird somit die aufwändigste Sanierungsmaßnahme darstellen. Derzeit klären wir ab, welche Technologien wir diesbezüglich nutzen wollen. Dabei werden auch ökologische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle spielen.

Im Gegensatz zu den im klassischen Arbeiterviertel Lindenau typischen „Zweispännern“ verfügt die Georg-Schwarz-Straße 11 auf jedem der drei Wohngeschosse über drei kleine bis mittelgroße Wohnungen. Diese möchten wir im Zuge unseres Sanierungsprojektes zu jeweils zwei mittelgroßen Wohnungen mit ca. 90 bzw. ca. 115 m2 zusammenlegen (vgl. Grundrisse). Aus den straßenseitig mittig gelegenen, kleineren Wohnungen werden Wohnküchen für die beiden anderen Wohnungen entstehen. Dadurch können die hofseitig, d. h. ruhiger gelegenen ursprünglichen Küchen für andere Zwecke verwendet werden. Die Bäder werden an ihren ursprünglichen hofseitigen Standorten bestehen bleiben. Sowohl für die Küchen als auch für die Bäder müssen neue Wasser- und Abwasserleitungen gelegt werden.

Einer der beiden Läden im Erdgeschoss der Georg-Schwarz-Straße 11 konnte im durch die Teilsanierung der 1990er-Jahre erreichten, ästhetisch wenig ansprechenden, aber doch funktionalen Zustand übernommen werden und ist – sobald Strom und Wasser wieder angelegt sind – voll funktionsfähig. Er wurde von dem der Hausgruppe nahestehenden Verein kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V. (siehe dazu auch die Seite über das „Bermudadreieck“) angemietet und wird als Workshopraum und Lager für dessen Sammlung wiederverwertbarer Altmaterialien genutzt. Der andere Laden weist einen höheren Sanierungsbedarf auf und wird vorerst als Lagerraum für unsere Arbeiten am Haus dienen.